Arnoweg Tag 22:

19 Kilometer

600 Höhenmeter

8,75 Stunden

Etappe 33: Zittelhaus, Hoher Sonnblick – Bad Gastein

Die 33. Etappe am 22. Tag meiner Arnoweg-Begehung hatte es in sich. Wenngleich bei vielen anderen Etappen der Arnoweg-Führer eher zu viel einzuplanende Zeit angibt, so ist die Beschreibung dieser Etappe vom Zittelhaus am Hohen Sonnblick bis nach Bad Gastein äußerst treffend, wenn da „konditionell sehr anschpruchsvoll“ geschrieben steht. Der viele Schnee beim Abstieg mag seinen Beitrag geleistet haben. Auch ohne erschwerte Bedingungen sind die 19 Kilometer vom Hohen Sonnblick nach Bad Gastein mit insgesamt 2.750 Höhenmeter Abstieg und 600 Höhenmetern Anstieg nicht zu unterschätzen.

Arnoweg: Panorama in den Morgenstunden vom Hohen Sonnblick Richtung Osten

Arnoweg: Panorama in den Morgenstunden vom Hohen Sonnblick Richtung Osten

Nach einer unerhofft angenehmen Nacht ging es noch kurz vor Sonnenaufgang los, um nicht komplett im Finsteren den Abstieg über den Ostgrad vom Hohen Sonnblick antreten zu müssen. Der luftige Gratweg ist bei den Schlüsselstellen mit Stahlseilen und -Tritten gesichert, sodass an diesem Tag eher die vielen eingeschneiten Abschnitte dazwischen die volle Aufmerksamkeit von meinem Bergkameraden Manuel Lanzer und mir bekamen. Die fast senkrecht abfallende Nordseite des Grats erfordert zusätzlich absolute Schwindelfreiheit, macht den Abstieg gleichzeitig aber auch zum alpinen Genuss bei bester Aussicht.

Die Kletterei fand vorerst bei der Rojacherhütte auf 2.718 m Seehöhe ihr Ende, wo wir uns auch ein gediegenes Frühstück gönnten. Danach ging es durch tiefen Schnee nordostwärts weiter bevor man den eigentlichen Wegverlauf bei weniger Schnee erkennen konnte. Diesem folgten wir bis auf ein paar Abkürzungen Richtung Naturfreundehaus Neubau. Auf diesem Weg überraschten uns auffällig bärige Spuren im Schnee, die man in den Fotos unten gut erkennen kann.

Beim Naturfreundehaus Neubau entschieden wir uns der vermutlich etwas in die Jahre gekommenen Beschreibung des Arnoweg-Führers Folge zu leisten und wegen Steinschlaggefahr nicht den direkten Weg zur Riffelscharte und Niedersachsenhaus zu wählen. So stiegen wir dem Naturfreundeweg über die Melcherböden ab, bis wir nach dem Überqueren eines Baches auf ca. 1900 Höhenmetern weglos Richtung Nordosten über herbstliche Wiesen wieder bergan gingen.

Noch vor der Riffelscharte wechselte der sich durch grasige Landschaft schlängelnde Weg abermals zu einer Schneestapferei. Bei großartiger Aussicht auf die bereits zurückgelegte Distanz mit Schareck, Hoher Sonnblick, Hocharn und Ritterkopf im Blick, legten wir eine kurze Pause vor den verschlossenen Türen des Niedersachsenhaus ein.

Arnoweg: Panorama auf der Riffelscharte mit Schareck (3.123 m) links und Hohen Sonnblick (3106 m) & Hocharn (3.254 m) rechts im Bild

Arnoweg: Panorama auf der Riffelscharte mit Schareck (3.123 m) links und Hohen Sonnblick (3.106 m) & Hocharn (3.254 m) rechts im Bild

Von nun an ging’s bergab: die vielen Kilometer durch tiefen Schnee in den Beinen stiegen wir Richtung Osten nach Sportgastein ab, wo wir uns im Valeriehaus im Naßfeld-Talboden ein äußerst erfrischendes, motivierendes Weizen-Cola gönnten. In Sportgastein angekommen, ließe sich diese 33. Etappe des Arnoweg mit einer Busfahrt nach Bad Gastein abkürzen. Was natürlich für eine echte Begehung nicht in Frage kommt, weshalb es über den Alten Nassfelder Weg weitere 8,5 Kilometer weiter ging.

Dieser „Hatscher“ vorbei an beindruckenden Wasserfällen führte über die Astenalm zunächst nach Böckstein. Die letzten Kilometer marschierten wir dann entlang der Kaiserin-Elisabeth-Promenade an der Gasteiner Ache bis ins „obere“ Ortszentrum, wo es schließlich über den Wasserfallweg zum Abschluss des Abschnitts 3: Keesberge ging: Auf der Brücke über dem Bad Gasteiner Wasserfall beendeten wir die in drei Tagen begangenen Etappen 29. bis 33. in großer Vorfreude auf den 4. Abschnitt der Gras- und Nockberge.

Bildergalerie

Die Bilder zur Etappen 33

  • Arnoweg: Sonnenaufgang am Hohen Sonnblick mit Ausblick bis zu den karnischen Alpen
    Arnoweg: Sonnenaufgang am Hohen Sonnblick mit Ausblick bis zu den karnischen Alpen

Karte

Tag 22 (grün): Etappe 33 (rot)