Arnoweg Tag 21:
21 Kilometer
1800 Höhenmeter
9,5 Stunden
Etappe 31: Glocknerhaus – Heiligenblut
Am insgesamt 21. Tag meiner Arnoweg-Begehung führte mich die Tagestour über zwei Etappen den Keesbergen vom Glocknerhaus hinunter nach Heiligenblut und wieder rauf auf das Zittelhaus am Hohen Sonnblick (3106 m). Früh morgens brachen Manuel und ich auf und kürzten aufgrund der bevorstehenden langen Tour direkt zum Stausee Margaritze ab. Dadurch ersparten wir uns die Schleife über die Kaiser-Franz-Josefs-Höhe mit ca. 3 km und 300 Höhenmeter. Vom Stausee ging es flott auf der Südseite der Möllschlucht Richtung Trogalm bergab, wo uns der Sonnenaufgang erwartete und die Natur in goldene Herbstfarben tauchte. Nach einer Abzweigung Richtung Norden stiegen wir weiter ab, überquerten den Möllfluss in der Schlucht um an der Hanggegenseite die Briccius-Kapelle auf 1629 m zu erreichen.
Von der Briccius-Kapelle grob nach Südosten folgt der Arnoweg dem Verlauf des Haritzer-Steig, auf dem eine luftige Aussichtsplattform mit wunderschönen Blick über das Tal um Heiligenblut gelegen ist. Dem Haritzer-Steig talauswärts weiter gelangten wir über den letzten Abschnitt der alten Glocknerstraße nach Heiligenblut (1288 m), dem Ziel der Arnoweg-Etappe 31 und unserem Tageszwischenziel.
Etappe 32: Heiligenblut – Zittelhaus am Hohen Sonnblick
Nachdem wir unseren Proviant für die restlichen Etappen in Heiligenblut aufgestockt hatten, gingen wir zunächst an der Glocknerstraße und danach darunter entlang des Wanderweges in Richtung Ortsteil Fleiß. Dem Fahrweg ostwärts ins kleine Fleißtal folgend, kamen wir beim Goldgräberdorf und dem Alten Pocher vorbei, der früher eine mit Wasserkraft betriebene Gesteinsstampfe und heute ein Gasthaus bezeichnet.
Vom Alten Pocher ließ sich schon wunderbar das Etappenziel, das Zittelhaus am Hohen Sonnblick erkennen. Der Hans-Trischl-Weg dorthin beinhaltete jedoch noch mühsame 1300 Höhenmeter inklusive der Überquerung des kleinen Fleißkees. Wir folgten dem Weg über die teils verblockte, aber schön herbstliche Gebirgsvegetation immer höher und karger werdend bis zur Abzweigung an der Werkstraße zum Zirmsee. Dort entschieden wir uns für den direkten und beschilderten Weg über eine Moräne südlich des Hörndls (2710 m), um welches der eigentliche Arnoweg nördlich verläuft. Am Rande des Gletschers des kleinen Fleißkees angekommen, änderten wir abermals unsere Route zurück zum eigentlichen Wegverlauf Richtung Norden. Dadurch konnten wir uns eine längere Gletscherüberquerung durch tiefen Neuschnee ersparen. Auf ca. 2800 m statteten wir uns schließlich mit Steigeisen, Pickel, Seil und Gurt aus und stapften am nördlichen Rand des kleinen Fleißkees entlang. Nach einer glimpflich ausgegangenen Begegnung mit einer Gletscherspalte umgingen wir südlich den Gipfelaufbau und erreichten erleichtert unser Tagesziel am Hohen Sonnblick (3106 m).
Am Zittelhaus angekommen, baten wir einen Mitarbeiter des Observatoriums um den Schlüssel für den Winterraum. Dieser meinte jedoch, dass die Wirten ohnehin anwesend seien. Die Wirtsleute waren gerade dabei die hauseigene Kläranlage zu reinigen und waren von unsere Ankunft und Nachfrage zum Winterraum dementsprechend eher ungangenehm überrascht. Ein somit zufälliges und unerwartetes warmes Zimmer und ein noch unerwarteteres kühles Bier bildeten einen gelungenen Ausklang des anstrengenden Tages und ließen schnell den gewöhnungsbedürftigen Geruch in den Gängen vergessen. Bei traumhafter Abendstimmung verköstigten wir uns im Freien noch mit fertiger Speckknödelsuppe zubereitet mit aufgekochtem Schneewasser und einem weiteren Bier – Bergsteigerherz, was willst du mehr.
Bildergalerie
Die Bilder zu den Etappen 31 & 32
Karte
Tag 21 (grün): Etappen 31 & 32 (rot)
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